„Länger leben, flexibler arbeiten – mit Absturz in die Altersarmut“

Erste Live Debatte baut Brücke von der Forschung zur Politik zum Thema

Die erste Live TELI Wissenschaftsdebatte führte ein neues Modell in die Diskussionskultur ein. Sie baute eine Brücke zwischen Forschung und Politik. Bisher tun sich Wissenschaftler schwer, sich auf die politische Bühne zu begeben. Forschung im politikfreien Raum ist aber unmöglich. Wie die Debatte zeigte, konnte die Vertreterin der Wissenschaft wichtige Eckpunkte der Politik abstecken. Das war das erste Novum. Auch der Vertreter der Zivilgesellschaft (Anm.: Otto W. Teufel, stellv. Vorsituzender ADG) brachte weitreichende, zum Teil unbequeme Erkenntnisse in die Debatte ein, an dem die Volksvertreter nicht vorbei kamen. Der Moderation gelang es, als wichtiges drittes Element dieses Formats, mit den Bürgern und Wählern einen interaktiven Austausch zwischen Auditorium und Podium herzustellen. Ein vierter wichtiger Punkt ist, dass die TELI Wissenschaftsdebatte Journalisten ein neues Betätigungsfeld bietet.

Über den TELI Jour-fixe am 30. Juli 2013 mit dem Thema „Länger leben, flexibler arbeiten – mit Absturz in die Altersarmut“ im internationalen PresseClub München berichtet Arno Kral, der neugewählte Vorsitzende der TELI Süd:

http://www.wissenschaftsdebatte.de/?p=3638 extlink

Herr Otto W. Teufel, stellv. Vorsitzender der ADG, hielt als Impulsgeber den folgenden Vortrag in der Wissenschaftsdebatte.

Im September wird die TELI Wissenschaftsdebatte am Rande der Bundespressekonferenz in Berlin vorgestellt. Dabei werden Wissenschaft, Politik, Medienvertretern sowie EU-Gäste ausführlich über die Münchner Erfahrungen informiert. Künftig wird die EU von Wissenschaft und Politik immer mehr Einbindung von Gesellschaft in die Forschung verlangen. Die TELI Wissenschaftsdebatte könnte dafür ein Prototyp sein.

Das 40-köpfige Auditorium hatte folgende Fragen an die auf dem Podium vertretenen Politiker formuliert:

  • Bedient sich der Staat an den Rentenkassen – was lässt sich dagegen machen?
  • Ist eine europaweite Anpassung und Vereinheitlichung des Rentensystems nötig?
  • Was lässt sich gegen das Aussortieren der Älteren aus dem Erwerbsprozess machen?
  • Welche Probleme gibt es, wenn Arbeitnehmer länger und über die Altersgrenze hinaus arbeiten wollen?
  • Wie wirkt sich das stagnierende Lohnniveau auf das Rentensystem aus?
  • Müssten Rentenkassen nicht mehr in Vorsorge der Versicherten investieren?
  • Müssen Politiker nicht zur eigenen Alterssicherung beitragen?
  • Auch Beamte sind privilegiert – was ist von den Urteilen der verbeamteten Richter des Bundesverfassungsgerichts zu halten?
  • Wer hat die Kontrolle über Renten und Wirtschaft - Politik oder Konzerne und Banken?

Anschließend hatten die anwesenden Politiker Gelegenheit, in jeweils fünfminütigen Statements auf die Fragen der beiden Impuls-Geber und des Auditoriums einzugehen.

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Über TELI e.V. – Journalistenvereinigung für technisch-wissenschaftliche Publizistik:

Journalisten von Zeitungen und Pressestellen in Berlin gründeten am 11. Januar 1929 die "Technisch-Literarische Gesellschaft". So ist sie die älteste Vereinigung von Technik- und Wissenschaftspublizisten weltweit. Damals schon prägten die Gründer das Kürzel "TELI", den seit 1987 offiziellen Namen des eingetragenen Vereins.
Die Gründungsziele aber blieben bis heute aktuell:

  • die Kommunikation zwischen Kollegen "beiderseits des Schreibtisches" zu intensivieren,

  • Brücken zwischen den stürmischen technischen Entwicklungen der Zeit und den Redaktionen zu schlagen,
  • Verbindungen herzustellen und aufzuzeigen zwischen den einzelnen Wissenschafts- und Technikfachrichtungen.