In einem völlig überfüllten Saal des DGB-Hauses in München referierte Albrecht Müller, der vor über 40 Jahren Gesprächskreise initiert hatte, die die Tendenz des Neoliberalismus analysierten, über dieses Thema, allerdings mit dem Ansatz, Alternativen in der jetzigen Zeit aufzuzeigen.

Er erinnerte daran, wie 1973 die Neoliberalen „Chicagoboys“ mit Hilfe der Junta von Pinochet den Neoliberalismus in Chile einführten. Auch in der Bundesrepublik Deutschland griff die Idee des Neoliberalismus Anfang der 70er Jahre um sich und hat sich etabliert. Das sogenannte Lambsdorff-Papier von 1982, der „Scheidebrief“ für die sozialliberale Koalition, veränderte die Wirtschaftspolitik in Deutschland.

Albrecht Müller zählte die Kampagnen auf, die die Politik unter Druck setzten, sich in Richtung Privatisierung, ... und ... zu verändern.
Auch linke Kreise, zum Beispiel INS (Eppler), haben den Neoliberalen zugearbeitet.

Die Gesprächskreise haben die Internetseite nachdenkseiten.de aufgelegt, die sich inzwischen über viele politische Themen erstreckt. Ausserdem gibt es in Deutschland in vielen Städten Gesprächskreise, die – bezogen auf ihre Stadt – selbst Internetseiten mit "nachdenkseiten" im Namen betreiben. Das verbindende Band ist der Ansatz, eine „Gegenöffentlichkeit“ zu dem von Medien verbreiteten Mainstream aufzubauen.
"Es muss eine Kultur-Revolution von unten stattfinden !"

10 Ideen zu einer Verbesserung der Situation:

1) Beschäftigungsprogramme so, dass die Wirtschaft brummmt

2) Sozialstaatlichkeit

3) breiter staatlicher Sektor

4) ??? weiß ich leider nicht mehr

5) Kontrolle von Oligopolen und Monopolen

6) Kontrolle der Finanzmarkt-Spekulation

7) Einflüsse der 3,5%-Eigentümer in den Firmen beobachten

8) Kampf gegen Steueroasen

9) Widerstand gegen Verklärung des Militärischen

10) "Wandel durch Verständigung" war in den 1960er Jahren die Basis für die Ostgespräche, die letztendlich zur Wiedervereinigung geführt haben.

Test an der SPD:

Ist sie bereit, auch einen Bruch der Koalition zu riskieren, um soziale Positionen zu propagieren, zum Beispiel:

1) sich von einzelnen Punkten der Agenda 2010 zu verabschieden, die große Teile der Bevölkerung in Armut stürzen

2) die Riesterrente auslaufen lassen

3) die gesetzliche Rentenversicherung wieder stärken, sodass sie den Beitragszahlern eine Aussicht auf eine angemessen Rente im Alter bietet.