Aufgeschreckt durch die Mel­dung, dass die DRV Bund die Archivierung ihrer Versicher­tendaten an eine amerikani­sche Firma ausgelagert hat, ha­ben wir im Namen der Koope­ration Soziale Sicherung in Deutschland den Bundesbeauf­tragten für den Datenschutz, Herrn Peter Schaar, angeschrie­ben. Unser Schreiben und die Antwort, die wir erhalten ha­ben, haben wir hier abge­druckt.

Sehr geehrter Herr Schaar,

wie wir einer Pressemeldung der amerikanischen Firma Iron Mountain entnommen haben, hat die DRV mit Iron Mountain einen PPP-Vertrag abgeschlos­sen, die Archivierung ihrer Ver­sichertenakten durchzuführen. Das bedeutet in letzter Konse­quenz, dass unser aller persön­liche Daten einschließlich der Versicherungsverläufe frei Haus auch an die NSA geliefert wer­den. Die Versicherungsverläufe spiegeln Ausbildungs- und Be­rufsweg der Beschäftigten und Rentner wider.

Im Auftrag der Kooperation Soziale Sicherung in Deutsch­land, die überwiegend Versi­cherte und Rentner der DRV vertritt, bitten wir Sie um Aus­kunft zu folgenden Fragen:

  1. Ist das mit Ihnen abgespro­chen?
  2. Werden die deutschen Da­tenschutzbestimmungen eingehalten und kann das überhaupt wirksam kontrol­liert werden?

Wir halten es für bedenklich, ausgerechnet eine amerika­nische Firma mit der Verwal­tung und Betreuung hoch­sensibler persönlicher Daten zu beauftragen, da ja inzwi­schen allgemein bekannt ist, wie eng amerikanische Fir­men mit dem Geheimdienst zusammenarbeiten müssen.

  1. Wir, die betroffenen Rent­ner und Versicherten wur­den weder informiert noch gefragt.
    Haben Sie dem zugestimmt?
  2. Wenn ja, welche Begrün­dung hat Sie veranlasst, die­ser Datenauslagerung zuzu­stimmen?

Für Ihre Antwort bedanken wir uns im Voraus.

Mit freundlichen Grüßen
im Auftrag der Kooperation Soziale Sicherung in Deutsch­land

Otto W. Teufel

Aktion Demokratische Gemein­schaft e.V. München