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Die Kommission hält an dem Ziel fest, Ende März einen Bericht vorzulegen.
Aus unterschiedlichen Richtungen bringen sich Organisationen und Beteiligte in Stellung.

Der FOCUS schreibt am 01.02.2020: "Urlaubsgeld für Rentner: Ösi-Modell macht deutsche Ruheständler neidisch". Er schreibt da: "In Deutschland werden Forderungen laut, das Modell zu übernehmen. Kann das auch bei uns funktionieren?" und weiter "Und Österreich scheint ein wahres Mekka für Rentner zu sein: Sie bekommen dort 14 mal im Jahr Geld aus der Rentenkasse. Da stellt sich die Frage: Warum geht das anderswo, nur in Deutschland nicht?". Weiter ist da zu lesen: "Deutsches Rentensystem nur mit hohen Steuerzuschüssen zu finanzieren".

Die Evangelische Akademie Tutzing beschäftigte sich vom 12. - 14. Februar 2020 in einer Tagung mit der Rente. Titel: Die Rentenpolitik vor Zukunftsentscheidungen. Unter der Leitung von Prof. Dr. Franz Ruland, Geschäftsführer des Verbands Deutscher Rentenversicherungsträger in den Jahren 1992-2005, waren hochkarätige Referenten u.a. 9 Professoren eingeladen. Im Vorspann zur Einladung steht geschrieben: "Auf der Tagung werden namhafte Experten ihre Überlegungen und Präferenzen erläutern, uns Orientierung im komplexen Feld der Rentenpolitik geben und unser Verständnis erweitern – gerade auch im Hinblick auf die anstehenden Kommissionsvorschläge".

Auch Prof. Dr. Bert Rürup schrieb immer wieder Analysen zur Rente für das Handelsblatt. So schrieb er am 01.06.2018 unter dem Titel "Volkswirte haben eine Bringschuld, aber keinen Missionierungsauftrag" folgendes:
"Jedem Ökonomen, jeder Ökonomin steht es frei, sich politisch zu engagieren oder gar eine eigene Partei zu gründen, um die eigenen Ansichten politisch durchzusetzen – vorausgesetzt, es gelingt, eine Mehrheit der Wähler davon zu überzeugen. Und in einer freiheitlichen Gesellschaft können auch Demonstrationen organisiert oder Aufrufe verfasst werden ... Eine akademische Diskussion, die der Öffentlichkeit verschiedene Optionen aufzeigt, ist daher zwingend erforderlich und gewünscht – wie etwa die diversen Minderheitsvoten in den Gutachten der „Wirtschaftsweisen“.
Das Verpacken der eigenen Ansicht als die einzige Wahrheit, untermauert mit einer Unterschriftenliste Gleichgesinnter, ist dagegen ebenso wenig hilfreich wie eine Flut inhaltlich widersprüchlicher Aufrufe zur Zukunft der Rente
".

Der Publizist Markus Liske schreibt in einer Kolumne für den DGB zur Alterssicherung / Rente – zu verschenken?
"Mit der Rente ist es wie mit dem Klimaschutz: Jeder will sie, keiner will dafür bezahlen. Zumindest wollen uns das wirtschaftsliberale Politiker gern weismachen. So schimpfte etwa CDU-Hoffnungsträger Philipp Amthor kürzlich: die geplante Grundrente ein teures „Geschenk des Staates“. Mit dem höchst fragwürdigen Staatsverständnis, das sich darin offenbarte, steht Amthor leider nicht allein. Für viele Politiker scheint „der Staat“ so etwas wie eine der unseren übergeordnete Parallelgesellschaft zu sein, die uns netterweise von ihrem Geld am Leben erhält."

Die ADG bezieht dazu folgende Position:
Es ist höchste Zeit, dass die Politik ein gesetzliches Rentensystem aufstellt, das für Alle ein attraktives Altersversorgungssystem darstellt.
Die Entwicklung der Bevölkerung in den letzten 50 Jahren kann man nicht weg leugnen, aber man kann Zukunfts-Szenarien entwickeln, wie das komplette Alterssicherungssystem in Deutschland aussehen könnte.
Das Alterssicherungssystem „Rente“ ist bisher nur auf die Gesellschaftsgruppen Beitragszahler und Rentenbezieher eingegrenzt. Zusätzlich grenzt die Wissenschaft mit dem Postulat "Äquivalenz" Bewegungsfreiheiten bei nachhaltigen Änderungen des Systems ein.
Inzwischen hat auch die Wissenschaft erkannt, dass Altersarmut und Zukunftsangst die Bevölkerung den Populisten des rechten Parteienspektrums in die Arme treiben. Auch wird von der Wissenschaft anerkannt, dass auch im gesamten Alterssicherungssystem sich die Spaltung der Gesellschaft vergrößert - historisch bedingt und nicht nachhaltig korrigiert.
Deshalb ist es Zeit, endlich einen mutigen Schritt zu tun und das Rentensystem so aufzustellen, dass die Spaltung der Gesellschaft ein Ende hat. Die politische Stabilität der Bundesrepublik Deutschland gründet sich auch auf eine attraktive Altersversorgung für Alle. Rente geht Alle an, Jung und Alt, Reich und Arm. Eine zukünftige, gesetzliche Altersvorsorge muss gerechte und auskömmliche Einkommen ermöglichen, ohne Angst vor Altersarmut und der Befürchtung, eines Tages auf Grundsicherung angewiesen zu sein.

Der innere Friede ist eine wichtige Voraussetzung für den Wohlstand einer Gesellschaft.

Die Grundrechte aus dem Grundgesetz (GG Art 1 bis 3) gelten für alle Menschen in der Bundesrepublik Deutschland.
Das GG sichert in Art. 14 Abs 1 das Eigentumsrecht. Es verpflichtet gleichzeitig im Abs 2, dass das Eigentum auch dem Wohle der Allgemeinheit verpflichtet ist. Somit gibt es aus dem GG keine Einschränkung der Gestaltung. Nicht nur Arbeitnehmer können im gesetzlichen Rentensystem organisiert sein.

Der VdK hat mit seiner Kampagne #Rentefüralle aufgezeigt, was notwendig ist. Der Wechsel muss jetzt beschlossen werden. Es geht natürlich nur mit einem Übergang, für den sich die Östereicher, die vor über 10 Jahren den Systemwechsel vollzogen haben, 40 Jahre Zeit genommen haben.
Wir, die Rentner und die Rentenbeitragszahler, und alle, die gegen die Spaltung der Gesellschaft kämpfen, sollten jetzt die Kampagne des VdK unterstützen, auch dadurch, indem Sie sich persönlich an der Großdemo in München beteiligen.