Rente mit 68 für Prof. Werner Sinn?

Unter der Überschrift „Mr. IFO geht in Rente“ berichtet die Süddeutsche Zeitung am 11. Juni 2015, dass der IFO-Präsident mit 68 Jahren in Rente geht. Stimmt das? Nein, denn IFO-Präsidenten haben immer einen Lehrstuhl an der Ludwig-Maximilians-Universität München und sind somit als Beamte im Alter mit einer guten Pension versorgt. Sind wir traurig?

Nein, denn es gab keinen deutschen Professor, der so polarisiert wie Prof. Sinn und gerade gegen die „Überversorgung“ von Rentnern im staatlichen Versorgungssystem gewettert hat. Übrigens hat die FAZ 2014 Prof. Sinn im Ranking der Ökonomen auf Platz 1 gesetzt. Er hatte wenig wissenschaftliche Veröffentlichungen aber viel Medienpräsenz.

So denken Ökonomen

Die Süddeutsche Zeitung hat in einer groß ange­legten Befragung ermittelt, was Deutschlands Ökonomen zu den einzelnen Politik- und Wirtschafts­feldern denken.

Zwei Aussagen sind bemerkenswert:

  • Wirtschaftswissenschaftler haben in der jüngsten Vergangenheit die Politik stark beeinflusst.
  • Die Agenda 2010 hat die deutsche Wirtschaft fit gemacht. Dabei geht einigen die Korrekturen im Sozialsystem nicht weit genug.

Die ADG muss daraus lernen, dass Wirtschaftswissenschaftler die Rahmenbedingungen des sozialen Zusammenhaltes stark beeinflussen. So werden auch die zukünftigen Entwicklungen im System der staatlichen Rente und im Gesundheitswesen stark geprägt sein. Deshalb müssen wir verstehen, wie Ökonomen denken und welche Strömungen es gibt.

Die Ergebnisse der Befragung im Internet:
www.SZ.de/oekonom


Pflegereform 2015

Seit 1.1.2015 gilt das „Erste Pflegestärkungsgesetz – PSG I“ und schon geht durch die Presse, dass ein Gesetzentwurf zu einer zweiten Anpassung vorliegt. Im Kern sind die dort enthaltenen Regeln für die Nutznießer, insbesondere für Demenzkranke, hilfreich. Der finanzielle Aufwand ist enorm, zumal niemand bei den Leistungen schlechter gestellt werden soll. Woher aber das für die Änderungen benötigte Geld herkommt, wird nirgends erläutert. Lesen Sie weiter im ADG-Internet unter „Pressestimmen“.

Diethard Linck

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