von Balodis, Holger; Hühne, Dagmar

ISBN 3-430-20142-X

- Wie Politik und private Rentenversicherungen uns in die Altersarmut treiben.
Die vom Staat so beworbene zusätzliche Riester-Rente wurde als ideale Lösung für Altersvorsorge erst hoch gepriesen und ist dann tief gefallen.

Wer riestert oder - als Selbständiger - rürupt, kann sein Geld genauso gut zum Fenster hinauswerfen.


Alle sagen: Private Rentenversicherung muss sein, sonst droht Altersarmut. Doch die von der Versicherungswirtschaft angebotenen Formen der Privatrente sowie Riester- und Rürup- Rente taugen nicht als Ersatz für die gesetzliche Rente.
Im Gegenteil: Kunden verlieren Milliarden, weil private Rentenversicherungen systematisch zu ihrem Schaden konstruiert sind. Politiker, Finanzlobbyisten und Wissenschaftler haben die gesetzliche Rente demontiert, um das private Geschäft mit der Altersvorsorge anzukurbeln, zu Lasten der Rentner von morgen. Holger Balodis und Dagmar Hühne decken auf, wie sich ein mafiöses Interessengeflecht die Altersvorsorge zur Beute macht und uns in die Altersarmut stürzt.

Die Titel der sieben Kapitel sind folgende:
(1) Die neue Rentenlüge
(2) Lobbyisten 1: Bestellte Gutachten und käufliche Wissenschaft
(3) Lobbyisten 2: Die Manipultation der öffentlichen Meinung
(4) Der Kniefall der Politik vor der Versicherungswirtschaft
(5) Die Wahrheit über Privatrenten: Untauglich und verlustreich
(6) Die neuen Bestseller: >>Mit allen Schikanen<<
(7) Notwendige Korrekturen und denkbare Alternativen

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 Die Vorsorgelge

2012  Verlag Econ

Rezension:

Robert Hildebrandt schreibt:

So Spannend, aktuell und mitreißend ... hätte ich nicht gedacht

Ich möchte hier nicht wie ein Heilsbringer oder besonders pathetisch und allklug erscheinen aber mit meinen 35 Jahren und meinen beiden Kindern stecke ich wie viele andere auch in der Zwangslage an meine Zukunft denken und Vorsorge treffen zu müssen. Ständig wird einem gesagt, dass die gesetzliche Rente nicht reichen wird und man unbedingt privat Vorsorge treffen muss.

Was ist, wenn all das nur Geschwätz ist?
Was ist, wenn die Privaten Rentenversicherungen nur entwickelt wurden, um die Arbeitgeber mit 11% statt der bisherigen 13% Sozialabgaben zu entlasten?
- Die Arbeitnehmer zahlen jedoch 15% (11% + 4% Riesterzuschlag) statt der bisherigen 13%
Was ist, wenn die Privatwirtschaft angekurbelt werden sollte und Maschmeyers (AWD) Freund Gerhard Schröder alle Widersacher der Riesterrente (Lafontaine, Engelen-Käfer, Dreßler, Bosbach etc.) dafür geschasst hat?
Was haben wir von einer kapitalbasierten Privaten Rentenversicherung mit Eigenkosten von 15% und mehr (durch hohe Vermittlerprovisionen, Unternehmnsgewinne und Verwaltungskosten) -
Wie viel muss ein Fond abwerfen, damit bei 15% Kosten noch etwas übrigbleibt? -> dann finden Sie Mal einen Fond mit mehr als 15%!
Die gesetzliche umlagenfinanzierte Rente hat Kosten von 1,5% und ist die einzige Rente, die nicht jährlich Milliarden für Sterblichkeitsgewinne und Stornogebühren verbrennt.
Holger Baldonis und Dagmar Hühne haben hier ein sehr anschauliches Buch zur Rentenproblematik in Deutschland geschrieben. Lesen Sie sich dieses Buch vor Ihrem nächsten Gespräch mit dem Versicherungsmakler durch und Ihnen werden hoffentlich die zahlreich in dem Buch geschilderten Beispiele von alten um die Rente gebrachten Leuten erspart bleiben.
Riester ist nicht die Lösung unserer Probleme in Sachen Rente. Dies wurde mir mit diesem Buch von den beiden Berichterstattern für die ARD Magazine "plus-minus" "monitor" und "Ratgeber Recht" nur allzu deutlich gemacht.
Ich finde es besonders gut, dass die Autoren dieses Buch nicht ohne Lösungsansätze enden lassen, sondern den Lesern notwendige Korrekturen und mögliche Alternativen vorschlagen. Zur Umsetzung braucht es natürlich wieder politischen Willen. Dass dieser Wille (bzw. die Meinung unserer Abgeordneten) leicht beeinflussbar ist, legen die Kapitel 2,3, und 4 offen.

Am Ende bleibt mir wohl doch nur der Sparstrumpf.
Die angegebenen Zahlen sind aus dem Buch zitiert. In dem Buch werden einige Personen des öffentlichen Lebens und ihre interessante und manchmal auch erschreckende Rolle in der Rentenfrage gezeigt. Alle Personen zu nennen erscheint mir für diese Rezession zu umfangreich. Eine tragende Rolle spielen Personen wie Norbert Blühm, Gerhard Schröder, Carsten Maschmeyer, Walter Riester, Axel Kleinlein,Bernd Raffelhüschen, Kerstin Becker-Eiselen, Mark Ortmann, Winfried Schmähl, Bert Rürup, Thomas Ebert, Rudolf Dreßler, Oskar Lafontaine, Ursula Engelen-Käfer, Diana Wehlau und noch einige mehr.

Ich hatte das Buch in drei Tagen durch und kann es nur jedem empfehlen, der an seiner zukünftigen finanziellen Situation interessiert ist.