Aus der E-Mail von Herrn Dr. Morgan zum ADG-Forum Dezember 2014

Herr Dr. Morgan hat zum Grußwort im ADG-Forum Dezember 2014 einige Kommentare geschickt, die für uns in Zukunft wichtige Anhaltspunkte sind:

Zitat: Anfang des Jahres berichteten wir, dass die Klagen vor dem Europäischen Gerichtshof für Menschenrechte abgewiesen wurden … Damit sind die Möglichkeiten für Personen, gerichtlich vorzugehen, erschöpft.

Kommentar: Damit sind nur die gerichtlichen Möglichkeiten für Personen erschöpft, die ihre Klage im Kern auf die Sozialgerichtsbarkeit abgestimmt haben.

Zitat: So muss sich die ADG neu überlegen, wie sie ihre Ziele erreichen kann. Die Tatsache, dass die Wirtschaftsverbände, unterstützt von Wissenschaft und Presse, weiter Stimmung gegen die Renten und die Rentner machen, weist darauf hin, dass wir unser Ziel, das Zwei-Klassensystem bei der Altersversorgung in Deutschland zu beseitigen und so unsere Nachkommen vor Altersarmut zu schützen, nur erreichen, wenn wir eine große Mehrheit in der deutschen Gesellschaft finden, die die Politik zum Umdenken bewegt.

Kommentar: Die ADG muss sich keine neuen Ziele überlegen. Sie muss vielmehr die eingeschlagenen Wege weitergehen. Ergänzend dazu sollte sie aus meiner Sicht auch einige Aktivitäten aufnehmen, die sie in der Vergangenheit nicht konsequent gehandhabt hat:

  • Statt etwa ca. 600 Parlamentarier anzuschreiben, sollte sie etwa den deutlich kleineren Petitionsausschuss mit Fakten konfrontieren.
  • Statt den Fokus auf Rentner zu legen, sollte sie sich für die Pflichtversicherten einsetzen, denn diese werden betrogen und erst in der Folge auch die Rentner.
  • Statt den Weg über die Sozialgerichte zu gehen, sollte sie den über die Finanzgerichte wählen.

Zitat: Zukünftig wollen wir Vision und Ziele der ADG über Vorträge, auf Messen, bei großen Veranstaltungen wie am 1. Mai und bei Demonstrationen weiter vertreten.

Kommentar: Die Vision und Ziele der ADG über Vorträge, auf Messen, bei großen Veranstaltungen und bei Demonstrationen weiter zu vertreten, ist wichtig. Ergänzend dazu muss aus meiner Sicht aber noch einiges passieren. Themen wie Altersarmut sind in aller Munde. Solche rühren die Medien, die Politiker, Gewerkschaften oder Sozialverbände allerdings nicht wirklich.
Dagegen könnten Themen wie Besteuerung oder Rechtsstaatlichkeit hier eine Änderung bewirken. Und die ADG als treibende Kraft und Verein hat das Zeug dazu, etwas zu bewirken.

Meine Empfehlung: Der ADG-Vorstand könnte sich informieren, was Frau Poelmann bislang in Sachen Petitionen getan hat und wie die Reaktion darauf war. Ich selbst bin übrigens gerne bereit, im nächsten Forum die Besteuerungsproblematik in einfachen und hoffentlich verständlichen Worten darzulegen.

Zusammengefasst meine ich folgendes: Es ist wichtig, dass die ADG den von ihr bzw. Herrn Teufel eingeschlagenen Weg weitergeht. In Ergänzung dazu könnte sie zusätzliche Aktivitäten aufnehmen und auf diese Weise ein breiteres Publikum erreichen.

Dr. Horst Morgan

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