Wehling, Elisabeth

Politisches Denken ist bewusst, rational und objektiv - diese althergebrachte Vorstellung geistert bis heute über die Flure von Parteizentralen und Medienredaktionen und durch die Köpfe vieler Bürger. Doch die Kognitionsforschung hat die 'klassische Vernunft' längst zu Grabe getragen. Nicht Fakten bedingen unsere Meinungen, sondern Frames. Sie ziehen im Gehirn die Strippen und entscheiden, ob Informationen als wichtig erkannt
oder kognitiv unter den Teppich gekehrt werden. Frames sind immer ideologisch selektiv, und sie werden über Sprache aktiviert und gefestigt - unsere öffentlichen Debatten wirken wie ein synaptischer Superkleber, der Ideen miteinander vernetzen kann, und zwar dauerhaft. In der Kognitionsforschung ist man sich daher schon lange einig: Sprache ist Politik. Höchste Zeit also, unsere Naivität gegenüber der Macht politischer Diskurse abzulegen.

Politisches Denken ist bewusst, rational und objektiv – dieser althergebrachten Idee sitzen bis heute viele Bürger und Journalisten, Meinungsforscher und Politiker auf. Doch die moderne Neuro- und Kognitionsforschung hat die „klassische Vernunft“ längst zu Grabe getragen.

Nicht Fakten bedingen politische Entscheidungen, sondern kognitive Deutungsrahmen, in der Wissenschaft Frames genannt. Sie werden über Sprache im Gehirn aktiviert und gefestigt und bestimmen, wie wir politische Fakten wahrnehmen.</p><p>In der Kognitionsforschung ist man sich daher schon lange einig: Sprache ist Politik.

Höchste Zeit also, unsere Naivität gegenüber der Bedeutung politischer Sprache abzulegen. Dieses Buch legt dazu den Grundstein. Es deckt auf, wie Sprache unser Denken und Handeln bestimmt, diskutiert die wichtigsten Frames unserer politischen Debatten – wie etwa zu Steuern, Arbeit, Terrorismus, Zuwanderung und Umwelt – und gewährt überraschende Einblicke in unser kollektives politisches Denken.

5625088000001N

Verlag: Halem (2016) Kartoniert

SBN-10: 3-86962-209-1

ISBN-13: 978-3-86962-209-5

E-Book, Format: PDF (mit Wasserzeichen)

ISBN/EAN der Printausgabe: 9783869622088

Aus der Reihe:  Edition Medienpraxis - Bd.14

PF 2

 

 

Dieses Buch legt dazu den Grundstein. In einfacher Sprache deckt es zunächst auf, wie Sprache sich auf unser Denken, unsere Wahrnehmung der Welt und unser Handeln auswirkt. Es zeigt, wo die Wirkkraft mentaler Mechanismen wie Frames und Metaphern herrührt, und macht deutlich, wieso es für gesunde demokratische Diskurse unabdingbar ist, die Bewertungen von Gesellschaft und Politik durch vorherrschende Frames mit eigenen Wertvorstellungen abzugleichen - und für eine authentische Vermittlung der eigenen Weltsicht zu sorgen. Diesen Grundlagen folgt eine Analyse der augenfälligsten Frames unserer deutschsprachigen Debatten über Steuern, Sozialstaat, Gesellschaft, Sozialleistungen, Arbeit, Abtreibung, Islam, Terrorismus, Zuwanderung, Flüchtlingspolitik und Umwelt.