ADG-Foren

Das ADG-Forum ist das Mitteilungsblatt der Aktion Demokratische Gemeinschaft e.V. Es erscheint mehrmals im Jahr und enthält aktuelle Berichte und Kommentare zu den Vereinsthemen.

Impressum

Herausgeber:

Aktion Demokratische Gemeinschaft e.V.,
Starenweg 4, 82223 Eichenau

Hendrik Hein,   1. Vorsitzender Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!

Diethard Linck, 2. Vorsitzender Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!

Ältere ADG-Foren sind zum Herunterladen im Forum Archiv zu finden.

Kirchenabgeltungssteuer auf Zinseinkünfte

Einige Banken haben bereits darauf hingewiesen, dass auf abgeltend besteuerte Kapitalerträge (z. B. Zinsen) ab dem 01.01.2015 automatisch auch die Kirchensteuer einbehalten und an die jeweilige Religionsgemeinschaft weitergeleitet wird.

Dazu sind die Banken verpflichtet, einmal im Jahr beim Bundeszentralamt für Steuern (BZSt) für alle Kunden die Religionszugehörigkeit abzufragen.
Erstmalig wird diese Abfrage im Herbst 2014 erfolgen.

Das BZSt teilt der Bank dann für Angehörige einer steuererhebenden Religionsgemeinschaft das sog. Kirchensteuermerkmal (KISTAM) mit.
Das KISTAM beinhaltet u. a. auch den richtigen Kirchensteuersatz.
Die Bank ist dadurch befähigt, je Vorgang die Kirchensteuer zu erheben und abzuführen.

Wer dies nicht will, sondern die Kirchensteuer ausschließlich vom Finanzamt erheben lassen will, kann der Übermittlung des KISTAM durch Eintragung eines Sperrvermerks widersprechen.

Die Sperrvermerkserklärung muss auf einem amtlichen Vordruck nach §51a, Abs. 2c, 2e EkStG (“Erklärung zum Sperrvermerk”) bis spätestens 30.06.2014 beim BZSt eingereicht werden.

Der Vordruck enthält einen kurzgefassten Hinweis zur Erklärung.

Für jede Person ist eine gesonderte Erklärung abzugeben.

Liegt dem BZSt eine Sperrvermerkserklärung vor, sperrt es bis auf Widerruf die Übermittlung des KISTAM an die Bank und die Bank erhebt keine Kirchensteuer und führt dementsprechend auch keine ab.

Das BZSt muss jedoch das zuständige Finanzamt über die Sperre informieren.

Achtung:

Der Sperrvermerk verpflichtet den Kirchensteuerpflichtigen zur Abgabe einer Steuererklärung zum Zecke der Veranlagung nach §51a Abs. 2d, Satz1 EkStG.

Weiterführende Informationen bietet das Finanzamt Bayern unter Formulare Kirchensteuer info.

Hier kann derSperrvermerksvordruck, § 51a Abs. 2e EStG online ausgefüllt und anschließend zum Ausdrucken heruntergeladen werden.

Weitere umfangreiche Informationen finden Sie auch der Informationsplattform zur Kirchensteuer
auf Kapitalertragsteuer (Abgeltungsteuer) info

Januar 2014

(Stand 01.06.2010) - Auszug

Artikel 24,2

Wenn der Gerichtshof in Einzelrichterbesetzung tagt, wird er von Berichterstattern unterstützt, die ihre Aufgaben unter der Aufsicht des Präsi­denten des Gerichtshofs ausü­ben. Sie gehören der Kanzlei des Gerichtshofs an.

Artikel 34

Individualbeschwerden

Der Gerichtshof kann von jeder natürlichen Person, nichtstaat­lichen Organisation oder Perso­nengruppe, die behauptet, durch eine der Hohen Ver­tragsparteien in einem der in dieser Konvention oder den Protokollen dazu anerkannten Rechte verletzt zu sein, mit einer Beschwerde befasst wer­den. Die Hohen Vertragspartei­en verpflichten sich, die wirk­same Ausübung dieses Rechts nicht zu behindern.

Artikel 35

Zulässigkeitsvoraussetzungen

  1. Der Gerichtshof kann sich mit einer Angelegenheit erst nach Erschöpfung aller inner­staatlichen Rechtsbehelfe in Übereinstimmung mit den all­gemein anerkannten Grundsät­zen des Völkerrechts und nur innerhalb einer Frist von sechs Monaten nach der endgültigen innerstaatlichen Entscheidung befassen.
  2. Der Gerichtshof befasst sich nicht mit einer nach Artikel 34 erhobenen Individualbeschwer­de, die
    1. anonym ist oder
    2. im Wesentlichen mit einer schon vorher vom Gerichtshof geprüften Beschwerde überein­stimmt oder schon einer ande­ren internationalen Untersu­chungs- oder Vergleichsinstanz unterbreitet worden ist und keine neuen Tatsachen enthält.
  3. Der Gerichtshof erklärt eine nach Artikel 34 erhobene Indi­vidualbeschwerde für unzuläs­sig,
    1. wenn er sie für unvereinbar mit dieser Konvention oder den Protokollen dazu, für of­fensichtlich unbegründet oder für missbräuchlich hält oder
    2. wenn er der Ansicht ist, dass dem Beschwerdeführer kein er­heblicher Nachteil entstanden ist, es sei denn, die Achtung der Menschenrechte, wie sie in dieser Konvention und den Protokollen dazu anerkannt sind, erfordert eine Prüfung der Begründetheit der Be­schwerde, und vorausgesetzt, es wird aus diesem Grund nicht eine Rechtssache zurückgewie­sen, die noch von keinem innerstaatlichen Gericht gebüh­rend geprüft worden ist.
  4. Der Gerichtshof weist eine Beschwerde zurück, die er nach diesem Artikel für unzulässig hält. Er kann dies in jedem Stadium des Verfahrens tun.


Beschwerde-Nr. 47505/10

U . / .  Deutschland

5. Dezember 2013

Sehr geehrter Herr U,

Ihre am 16. August 2010 einge­legte Beschwerde wurde hier unter der obigen Nummer registriert.

Hiermit teile ich Ihnen mit, dass der Europäische Gerichtshof für Menschenrechte zwischen dem 14. November 2013 und dem  28. November 2013 in Ein­zelrichterbesetzung (H. Kel­ler, unterstützt von einem Be­richterstatter in Übereinstim­mung mit Artikel 24 Ab­satz 2 der Konvention) ent­schieden hat, die Be­schwer­de für unzu­lässig zu erklären. Die Ent­scheidung erging am zuletzt genann­ten Datum.

Soweit die Beschwerdepunk­te in seine Zuständigkeit fallen, ist der Ge­richtshof aufgrund aller zur Verfügung stehenden Unterla­gen zu der Auffassung gelangt, dass die in Artikel 34 und 35 der Konvention nieder­gelegten Voraussetzungen nicht erfüllt waren.

Diese Entscheidung ist endgül­tig und unterliegt keiner Beru­fung an den Gerichtshof sowie an die Große Kammer oder eine andere Stelle. Sie werden daher Verständnis dafür haben, dass die Kanzlei Ihnen keine weiteren Auskünfte über die Beschlussfassung des Einzelrich­ters geben und auch keinen weiteren Schriftverkehr mit Ihnen in dieser Angelegenheit führen kann. Sie werden in dieser Beschwerdesache keine weiteren Zuschriften erhalten, und die Beschwerdeakte wird ein Jahr nach Datum dieser Entscheidung vernichtet wer­den.

Das vorliegende Schreiben er­geht nach Artikel 52 A der Ver­fahrensordnung des Gerichts­hofes.

Mit freundlichen Grüßen

Für den Europäischen Gerichts­hof für Menschenrechte

A. Müller-Elschner
Rechtsreferent

Liebe Freunde der ADG,

kurz vor Weihnachten hat unser Kollege, Herr U., Post vom Europäischen Gerichtshof für Menschenrechte erhalten. Seine von uns unterstützte Beschwerde gegen die rückwirkenden Eingriffe in bereits nach Recht und Gesetz erworbene An­sprüche wurde für unzulässig erklärt. Eine sachliche Begrün­dung für diese Zurückweisung hat das Gericht leider nicht gegeben, sondern lapidar erklärt, dass die in der Konvention definierten Voraussetzungen nicht erfüllt seien. Nur wenn wir uns diese Voraussetzungen anschauen, können wir keine entsprechenden Mängel in unserer Beschwerde feststellen.

Diese Feststellung hat eine Einzelrichterin getroffen, die laut Homepage des Gerichts aus der Schweiz kommt.

Weiter erklärte das Gericht, dass keine Berufung oder Be­schwerde gegen diese Entscheidung möglich ist und eventuelle Rückfragen nicht beantwortet werden.

Das Schreiben des EuGH/MR finden Sie auf Seite 2 abgedruckt, ebenso die in dem Schreiben genannten Artikel der Euro­päischen Konvention zum Schutz der Menschenrechte und Grundfreiheiten.

Da wir davon ausgehen müssen, dass auch die zweite Be­schwerde, die mit unserer Unterstützung an den EuGH/MR ging, auf diese Weise abgeschmettert wird, ist dieser Weg für uns praktisch auch verbaut. Das heißt aber auch, dass wir uns entscheiden müssen, ob wir den Weg mit den Klagen noch weitergehen wollen, und wenn ja, welches Ziel wir damit noch erreichen können.

Otto W. Teufel
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Herr Balodis und Frau Hühne geben regelmäßig Newsletter rund um das Thema Rente heraus. Wir drucken hier den Newsletter Nr. 16/2013 ab:

Lange gestritten, aber für die meisten Rentner nix erreicht – so muss man den Rentenkom­promiss des Koalitionsvertrages bewerten. Schlimmer noch: es ist ein weiterer Sargnagel für die gesetzliche Rente.

Die so genannte Mütterrente, eine eindeutig versicherungs­fremde Leistung, soll voll aus Beitragsmitteln finanziert wer­den. Damit wird die Stabilität der Rente langfristig gefährdet und Beitragserhöhungen sind programmiert. Gleiches gilt lei­der auch für die abschlagsfreie Rente ab 63. Diese ist keine soziale Wohltat, sondern ein Privileg für jene, die ohnehin über die höchsten Renten verfügen. Gleichzeitig mindert die Neuregelung den Spiel­raum für Leistungsverbesserun­gen zu Gunsten aller Versicher­ten. Im Klartext: Alle, die 45 Versicherungsjahre nicht errei­chen, schauen in die Röhre. Ihnen werden ihre ohnehin niedrigeren Renten weiter ge­kürzt! Keine Rede im Koali­tionsvertrag von einer notwen­digen Anhebung des Rentenni­veaus für alle Rentenversicher­ten. Keine Rede von einer Strei­chung von Riester- und Nach­haltigkeitsfaktor in der Ren­tenformel. Dafür die Ankündi­gung einer Geringverdiener­rente in Höhe von 850 Euro. Ab 2017. Womöglich auch aus Bei­tragsmitteln der Rentenkasse finanziert. Das wäre dann nichts anderes als eine Subven­tionierung der staatlichen Grundsicherung zu Lasten der Rentenversicherten.

Dieser Newsletter ist urheber­rechtlich geschützt. Eine Ver­öffentlichung des Textes ist je­doch unter Quellenangabe Hol­ger Balodis erlaubt.

www.vorsorgeluege.de

Wenn Sie diese Newsletter er­halten wollen, reicht eine kur­ze Nachricht an:

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Hinweis von Herrn Balodis:

"Die Vorsorgelüge erscheint ab Montag, den 2.12.2013 auch als Taschenbuch für 8,99 Euro im Handel. ADG-Mitglieder erhal­ten ein signiertes Exemplar der Paperbackausgabe
(VK: 18 Euro) von uns portofrei zum Sonderpreis für 10 Euro zuge­schickt.“

Während der Koalitionsver­handlungen brachte am Wo­chenende 16./17. November 2013 ganz zufällig die gesamte Presse die Schlagzeile vom Ver­band der Privaten Krankenver­sicherung (PKV): Kassenschla­ger „Pflege-Bahr“. Zurzeit wür­den pro Arbeitstag rund 1600 Verträge abgeschlossen. Der PKV-Verbandsdirektor Volker Leienbach sagte: „Angesichts der stark steigenden Nachfrage rechnen wir damit, dass die ge­förderte Pflegezusatzversiche­rung im nächsten Jahr die stolze Marke von einer Million Verträgen erreichen wird.“

Die SPD ist gegen den Pflege-Bahr. Im Wahlkampf versprach sie: „Das unsinnige Geschenk von Schwarz-Gelb an die Privat­assekuranz von 5 Euro im Mo­nat wird abgeschafft.“

Die CDU/CSU-Politiker verteidi­gen den Pflege-Bahr.

Der Berater Timo Voß vom Bund der Versicherten führte den Anstieg bei den Verträgen darauf zurück, dass diese nach dem Gießkannenprinzip ohne angemessene Beratung ver­schickt würden. Hier werden am Bedarf vorbei billige Pro­dukte verkauft. Jene mit ho­hem Pflegerisiko würden sich in den Tarifen sammeln. Dies lasse die Beiträge steigen. Die Leistungen fielen dann wohl geringer aus als nötig.

Auch der Pflegeexperte des Verbraucherzentrale-Bundes­verbandes, Dieter Lang, äußer­te sich kritisch: „Wir sollten den Pflege-Bahr auslaufen lassen.“

Die Verbraucherzentrale beant­wortet in ihrer Broschüre „Zu­satzversicherung für Pflege“ die Frage. „Für wen lohnt sich der Pflege-Bahr?“

Dieses neue Versicherungspro­dukt ist Ihnen nicht zu empfeh­len, wenn Sie keine relevanten Vorerkrankungen haben. Die herkömmlichen Tarife werden voraussichtlich günstiger im Monatsbeitrag sein und/oder weniger stark im Beitrag stei­gen, als die förderfähigen Pro­dukte. Es ist nicht davon auszu­gehen, dass die relativ geringe Zulage von 60 Euro pro Jahr dies kompensieren wird.

Gehören Sie zu der Personen­gruppe, die aufgrund ihrer Vorerkrankungen keine Pflege­zusatzversicherung ohne Ab­schlusszwang erhält, sollten Sie den Abschluss eines förderfähi­gen Produktes angesichts der genannten Risiken gut über­denken und die Klauselwerke genau überprüfen. Siehe:

http://www.vzbv.de/cps/rde/xbcr/vzbv/pflege-zusatzversiche­ app_acrobat

Die beste Lösung für die Pflegeversicherung ist eine soli­darische Bürgerversiche­rung, die nicht privatwirt­schaftlich, sondern staatlich organisiert und getragen wird, wie sie die ADG fordert und die für alle Bürger gilt.

Manfred Schmidtlein