Zu dem SZ-Artikel 5.8.2023, S. 6, Ich fordere einen Schutz der Jüngeren und dem Artikel 16.8.2023, S. 5, Wie die Rente sicher bleiben kann

Es ist schon penetrant, wie (auch in diesen Artkeln) immer wieder behauptet wird, dass der Staat jährlich 110 Mrd. Euro in die Rentenkasse einzahlt. Finanztechnisch trifft das zu, aber der Hintergrund ist, dass der Staat mit diesem sogenannten "Bundeszuschuss", wie er sonst heißt, nur die Ausgaben ausgleicht, die er der Rentenkasse überträgt.

Und das macht er nichteinmal vollständig, wi es auch der Wissenschaftliche Dienst des Deutschen Bundestages festgestellt hat. Jeder normale Leser versteht es daher so, wie es im zweiten Artkel ganz unverschämt formuliert ist ("zur Finanzierung der Rente"). Das erinnert mich daran, dass vor Jahren in einem Interview ein gewisser Herr Müntefering auf die Frage eines gewissen Herrn Jauch, ob die Renten sicher seien, antwortete: Natürlich, sie würden ja schon zu einem Drittel aus Steuermitteln bezahlt.
Nachdem auch in einer Börsenzeitung
in einem Artikel über die Aktienrente auch dieser "Bundeszuschuss" erwähnt wurde, habe ich geschrieben, dass Journalisten wohl nur noch voneinander abschreiben, und das beanstandet. Das wurde zurückgewiesen mit der Erklärung, man passe sich nur dem allgemeinen Sprachgebrauch an. Das ist aber nur eine Beschönigung des Abschreibens.
Im zweiten Artikel wird übrigens völlig unterschlagen, dass die Finanzmittel für den Fonds zur Stützung der Rentenkasse durch Schulden finanziert werden sollen, deren Zinsen der Fonds zu tragen hat. Was wird da wohl übrig bleiben?

Mit freundlichen Grüßen
Hendrik Hein
SZ-Abonnent